Respekt.Miteinander.Dialog
Ich, Dr. Balasubramanian Ramani, kurz Bala, wurde am 13. März 1977 in Kalancheri im Distrikt Thanjavur des Bundesstaates Tamil Nadu in Indien geboren.
1994 - 1997 habe ich an der Bharathidasan University in Tamil Nadu Zoologie (mit Auszeichnung) und danach 1997 - 1999 an der Annamalai University in Tamil Nadu Meeresbiologie und Ozeanographie studiert (bester Abschluss). Meine Masterarbeit "Entsalzung von Meerwasser mit Cyanobakterien" wurde als bestes Studentenprojekt ausgezeichnet.
Ich kam im Jahr 2000 aus Indien für meine Promotion im Bereich Meeresbotanik mit einem Stipendium des Landes Niedersachsen an die Leibniz Universität Hannover (LUH). Nach meiner Promotion wollte ich eigentlich an meine Universität in Indien zurückzugehen. Doch dann zerstörte der Tsunami 2004 im Indischen Ozean große Teile meines Instituts, kurz bevor ich die Rückreise nach Indien antreten wollte.
Seit 2006 war ich im Hochschulbüro für Internationales (HI) der LUH tätig - zunächst parallel zu meiner an die Promotion anschließenden Tätigkeit am Institut für Botanik, seit 2011 als fester Mitarbeiter. Ich war Regionalkoordinator für den Bereich Indien/Südasien sowie Afrika und habe in den vergangenen Jahren maßgeblich versucht, die Kooperationen der LUH mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Indien stark auszubauen. So habe ich 2010 an der LUH mit dem Indian Council for Cultural Relations (ICCR) ein Programm ins Leben gerufen, bei dem ein rotierender Austausch von Lehrstühlen zwischen indischen und deutschen Professoren stattfindet. 2010 unterstützte ich zudem den Aufbau des Center for Modern Indian Studies (CMIS) an der Universität Köln mit dem Schwerpunkt Deutsch-Indische Berufsbildungsforschung gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Derzeit bin ich Leiter der Fachkräfteanwerbung bei Niedersachsen.next (eine Initiative der Landesregierung Niedersachsen) im Ministerium für Wirtschaft.
Zusätzlich kümmere ich mich nicht nur im akademischen Bereich um die indisch-deutsche Zusammenarbeit, sondern engagiere mich auf breiter Ebene. So habe ich 2009 den Indischen Verein Hannover (iash) gegründet, zunächst als studentischen Verein aus der Leibniz Universität heraus. Inzwischen hat die Initiative zahlreiche Mitglieder aller Altersgruppen, organisiert viele Veranstaltungen und steht auch bei Dingen wie Behördengängen, Arztbesuchen oder Betreuungsfragen mit Rat und Tat zur Seite (Promo Video). Im Jahr 2015 gründete ich dann außerdem den indischen Studierendenverein Deutschland, der durch die Indische Botschaft in Berlin empfohlen wird.
Inspiriert von den Worten von Sardar Vallabhbhai Patel – „Mein einziger Wunsch ist es, dass Indien ein guter Produzent ist und niemand hungert und Tränen für Lebensmittel im Land vergießt“, gründete ich 2005 die Young Professionals Platform for Agricultural Research for Development (YPARD), die von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) der Schweizer Regierung finanziert wurde. Als Globaler Koordinator von YPARD habe ich mehr als 33 Länder bereist und eine Plattform geschaffen, um junge Fachkräfte zu motivieren, sich mit globalen Agrarthemen zu beschäftigen. Anschließend verhandelte ich erfolgreich die Aufnahme von YPARD in die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen im Jahr 2010.
Seit vielen Jahren pflege ich einen regen interkulturellen Austausch mit den unterschiedlichsten Menschen der Erde. Dabei habe ich zahlreiche Länder besucht (siehe Karte).
Als Teil der internationalen Gemeinschaft in Deutschland und als Gründer von YPARD bin ich in der Lage, eine Beziehung zur Jugend von heute aufzubauen. Ich verstehe ihre Probleme und schätze ihre Lage. Ich liebe Networking und meine engen Mitarbeiter sagen mir, dass ich ein sehr gutes Verhandlungsgeschick habe. Ich glaube daran, um ein Problem herum zu arbeiten und nehme alle Beteiligten ins Vertrauen, während ich zu Lösungen komme. Ich strebe immer eine Win-Win-Situation an. Das hat mir Respekt und Liebe eingebracht und ich möchte gerne zur Verbesserung der Gemeinschaft beitragen.
Ich engagiere mich auch im Ausland ehrenamtlich...
... durch die Unterstützung einer ländlichen Schule in Indien. Dort lernen etwa 120 Kinder aus den umliegenden Dörfern. Die Schule wird bei der Entwicklung und Instandhaltung der Infrastruktur unterstützt, einschließlich sauberer Sanitäranlagen, Trinkwasser, Bereitstellung von kostenlosen Fahrrädern, extra nahrhaften Mittagsmahlzeiten, Unterstützung in schwierigen Zeiten wie Naturkatastrophen und der COVID-Situation.
... durch die Unterstützung afrikanischer Hochschuleinrichtungen durch Capacity-Building-Aktivitäten für Studenten beim Schreiben von Forschungsprojekten, Vermittlung von Kontakten zu angehenden Professoren für Forschungsprojekte und auch kleiner finanzieller Unterstützung für Projekte.
Am 9. Januar 2021 bekam ich den Pravasi Bharatiya Samman Award (PBSA). Diese Auszeichnung wird, ähnlich dem deutschen "Bundesverdienstkreuz", vom indischen Präsidenten seit 2003 an nicht in ihrem Heimatland ansässige Inder oder Menschen indischer Herkunft in Anerkennung ihrer herausragenden Leistungen verliehen. Bislang haben lediglich vier Menschen in Deutschland den Preis bekommen, der alle zwei Jahre an 30 Einzelpersonen beziehungsweise Organisationen und Institutionen weltweit vergeben wird. Die Auszeichnung wird jeweils am 9. Januar verliehen, da dieses Datum an die Ankunft Mahatma Gandhis in Indien, nachdem er Südafrika verlassen hatte, erinnert.
Als gläubiger Hindu ist mir meine Religion wichtig, daher freue ich mich, Teil einer Wanderausstellung zu sein, die seit 2016 durch Niedersachsen tourt: Religramme -Gesichter der Religionen.
Es geht im Hinduismus nicht nur um Gott, sondern es geht um die Lebensweise. Dazu gehört Bedürftigen zu helfen genauso wie regelmäßiges Fasten. In indischen Tempeln gibt es Essen für Arme. In Hannover gibt es im Tempel einmal in der Woche ebenfalls zu essen für Bedürftige. Ich bin Mitglied im hinduistisch-tamilischen Verein, der einen Hindutempel in Hannover betreibt. Dort bin ich etwa dreimal in der Woche.
Foto: Patrice Kunte